12 Oktober 2015

FARC-EP erinnert an Ermordung von Jaime Pardo Leal

In einem Kommuniqué erinnert das Sekretariat des Zentralen Generalstabs der aufständischen Bewegung FARC-EP an die von Paramilitärs begangene Ermordung des linken Präsidentschaftskandidaten Dr. Jaime Pardo Leal. „Vor 28 Jahren, am 11. Oktober 1987, wurde Dr. Jaime Pardo Leal ermordet, herausragender Anwalt und spezialisiert auf Strafrecht, Professor an der nationalen Universität von Kolumbien, sowie Führer der politischen Bewegung der Unión Patriótica und das moralische Gewissen der Nation.“ Und weiter:  „Sein Tod fasste die Welle von Verbrechen gegen Kongressabgeordnete, Parlamentsabgeordnete, Stadträte, Bürgermeister und Anführer dieser politischen Option zusammen, aus der Friedensgespräche zwischen der Regierung der Belisario Betancur und der FARC-EP geboren waren. Sein blutiges Siegel bestätigte, dass die demokratische Opposition und die Linke nicht auf die Mindestgarantien für ihre Ausübung in Kolumbien zählen konnte.“

Die FARC-EP verweisen darauf, dass der Paramilitarismus damals und heute im Zusammenhang der kolumbianischen und internationalen Politik gesehen werden muss. Er stand im Mittelpunkt der Doktrin der Nationalen Sicherheit, ein Krieg niederer Intensität gegen oppositionelle und linke Bewegungen, der maßgeblich von den USA und der kolumbianischen Oligarchie finanziert und unterstützt wurde. „Der Tod von Jaime Pardo Leal, einem angesehenen demokratischen Rechtsanwalt und Revolutionär, bedeutete eine klare Ankündigung welches über die kolumbianischen Heimat kommen sollte, wenn sich nicht demütig dem Willen des Großkapitals unterwerfen würde.“

„Wir wollen nicht einen Märtyrer mehr für nicht einen Grund in Kolumbien. Kein Haushalt in unserem Land sollte mit Schreie der Witwen und Waisen aus politischen Gründen belastet werden. Wir träumen von einem Kolumbien mit souveränen, demokratischen, Frieden und soziale Gerechtigkeit“, schreiben die FARC-EP in ihrem Kommuniqué vom 11. Oktober. Die politische Gewalt gegen die Linke hat eine lange Tradition im Land. Auch mit den derzeitigen Friedensverhandlungen und einem möglichen Abschluss zur Beseitigung des bewaffneten Konfliktes liegt dieses Damoklesschwert über Kolumbien. Die Guerilla entstand aus Selbstverteidigungsgründen eben jener politischen Gewalt und aufgrund der sozialen Ungerechtigkeit. In vielen kolumbianischen Familien haben sich Linke der aufständischen Bewegung angeschlossen, weil ihnen das Gewehr in der Hand die nötige Sicherheit gab.