Die Mühen des Krieges und die Arbeit in den
Friedensgesprächen können nicht dazu führen, dass wir die wichtigen
historischen Ereignisse und Erinnerungen unserer Geschichte übersehen. Und der
März ist voll von ihnen. Große Kämpfer wie Manuel Marulanda Vélez, Raúl Reyes
und Iván Ríos haben uns im März 2008, diesem tragischen Monat, physisch
verlassen, doch ihre Personen, ihr aufopferungsvolles Leben und ihre Arbeit
bleiben unsterblich und stets ein Beispiel, auch für die Zukunft.
Vor sechs Jahren starben am 1. März an der Grenze zu
Ecuador, bei einem Bombardement der kolumbianischen Armee, das Mitglied des
Sekretariats des Zentralen Generalstabs und der Internationalen Kommission der
FARC-EP Raúl Reyes sowie weitere Genossen. Die Feinde betitelten damals den
Schlag als den Zusammenbruch der Guerilla. Doch immer wieder vergessen sie,
dass zwar ein Kämpfer von uns geht, sein Lebenswerk aber bestehen bleibt und in
seine Fußstapfen ein anderer treten wird.
Wie viele Genossen auch wurde Raúl Reyes frühes Mitglied
in politischen Organisationen, wie der Kommunistischen Jugend und der
Gewerkschaft. In der Kommunistischen Partei Kolumbiens war er Teil des
Zentralkomitees. Er nahm an den Friedensverhandlungen mit der Regierung
Betancur und mehr als zehn Jahre später mit der Regierung Pastrana teil. Eine
seiner Hauptaufgaben war die internationale Arbeit und Vernetzung der
aufständischen Bewegung. Politisch-militärisch bewegte er sich stets im Süden
Kolumbiens.
Kommandant Iván Ríos war ein aufrechter, freundlicher und
in seinen Idealen ein konsequenter Guerillero, der vielen Genossen und Kämpfern
als Vorbild galt. Immer hat Iván Ríos seine aufgetragenen Aufgaben gewissenhaft
erledigt. In den Friedensgesprächen der FARC-EP mit der Regierung Andrés
Pastrana war er aufgrund seiner Erscheinung, seines Charakters und seiner
Fähigkeiten einer der Sprecher der Delegation der FARC-EP. Bis zu seiner
letzten Minute hat er sein Leben für die Sache der Revolution eingesetzt.
In die FARC-EP ist er mit Anfang 20 eingetreten. Seine politisch-militärische
Arbeit begann er im Militärblock José María Córdova, die heute ihm zu Ehren den
Namen von Iván Ríos trägt. Zuerst war er in der fünften Kriegsfront, die im
Nordwesten Kolumbiens operiert, zu Hause. Diese stand damals unter dem Kommando
von Efraín Guzmán. Schon in frühen Jahren vertraute man ihm Führungsfunktionen
in der Guerilla an und als im Jahr 2003 Efraín Guzmán starb, übernahm er seine
Aufgaben im Sekretariat der FARC-EP. Damit gehörte er zu jüngsten Person, die
in diesem Organ einen Posten antrat.
Viel zu früh starb Genosse Iván Ríos in den Bergen von
Aguadas. In einer heimtückischen Aktion, ausgeführt durch eine infiltrierte
Person in den Reihen der Guerilla, wurde er im ländlichen Gebiet von Caldas
ermordet. Sein Tod war schmerzhaft für alle Mitglieder und Sympathisanten der
aufständischen Organisation. Immer wenn ein Kämpfer aus der Guerilla stirbt
hinterlässt er Schmerz und Trauer. Aber auch in aktuellen Zeiten des
Friedensprozesses ist der politisch-militärische Kampf hart und wird ohne
Kompromisse geführt.
Der Todestag von Manuel Marulanda Vélez, der 26. März,
wurde postum von der FARC-EP zum Tag des Rechts der Völker auf die bewaffnete
Rebellion erklärt. Wir wollen keine großen Worte über das Lebenswerk von Manuel
Marulanda Vélez verlieren, ein Mensch, der Zeit seines Lebens, von der Jugend
bis zum Tod, in der bewaffneten Bewegung aktiv war. Als Sohn einer Familie vom
Land, kannte er die Bedingungen der Bauern und die Kämpfe für ihre Rechte
genau. Und dies übertrug er auf sein Leben.
Wir wollen Fidel Castro zitieren, der treffend über ihn
sagte: „Marulanda war einer der herausragenden kolumbianischen und
lateinamerikanischen Guerilleros. Während von vielen mittelmäßige Politiker die
Namen vergessen werden, der von Marulanda wird als einer der würdigsten und
treuesten Kämpfer für das Wohlergehen der Bauern, der Arbeiter und der Armen in
Lateinamerika in Erinnerung bleiben.“
Los comandantes están presentes!
Wir haben geschworen zu siegen und wir werden siegen!