Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens - Volksarmee haben
diese Woche neue Vorschläge zum Thema illegale Drogen vorgebracht. Die
Vorschläge enthalten im Wesentlichen die Anerkennung von bewusstseinsverändernden
Drogen als Gesundheitsproblem bzw. Krankheit und verbinden damit die Entkriminalisierung
der Konsumenten von diesen Drogen. Diese Woche wurden die Gespräche zu diesem
Punkt der Agenda wieder aufgenommen.
Schon zuvor hat die FARC-EP von der Regierung Santos die Legalisierung
der Koka- Pflanzen und von Marihuana im Land gefordert. Dies sei eine
Möglichkeit, um den armen Bauern in Kolumbien zu helfen. Das Thema der
illegalen Drogen ist seit jeher ein schwieriges Thema. Während die FARC-EP auf
eine Legalisierung pocht, das sowohl den Bauern als auch den Konsumenten weiterhilft
und dem internationalen Markt die Gelder entzieht, gibt es in der Regierung und
bei den rechten politischen Kräften starke Vorbehalte.
Die Regierung müsse Verantwortung zu dem Problem der
illegalen Drogen nehmen, so die Friedensdelegation der FARC-EP. Präventiv müsse
man vor allem bei dem Problem vorgehen und eine kostenlose medizinische Behandlung
der Konsumenten, die die eigentlichen Opfer des internationalen Drogenhandels
sind. Dazu gehört freilich auch das Beenden der Kriminalisierung und Stigmatisierung
von Drogenkonsumenten.
Heute verkündet die FARC-EP, eine Kommission müsse
eingerichtet werden, die sich mit dem Drogenhandel, der Macht und deren
Einfluss in Politik und Gesellschaft auseinandersetzt. Zudem sollen anschließend
das Staatsgebilde sowie politische Institutionen wie die Kontrollorgane,
Wahlbehörde, staatliche Sicherheitskräfte, Geheimdienst und andere von den
paramilitärischen Drogenbanden gesäubert werden, um deren Korruption und
Einfluss zu mindern bzw. aufzuheben.