In einem weiteren Kommuniqué (“Sin tregua y sin cuartel”)
der FARC-EP heißt es, dass man auf Seiten der Regierung weiter der Zuspitzung
des bewaffneten Konflikts folgt. Dies drückt sich in der zweiten Phase des
Militärplans „Schwert der Ehre“ (Plan Espada de Honor), der mehr Waffen, mehr
Soldaten und mehr Bombardierungen zum Ziel hat. Besonders die oftmals wahllos
durchgeführten Bombardierungen auf vermeintliche Lager der FARC-EP und ELN
treffen auch die Zivilbevölkerung und zeigen die Einstellung der Regierung zu
einem generellen Waffenstillstand. Neben der Militäroffensive verfolgt die
Regierung eine Offensive gegen die sozialen Bewegungen und Volksbewegungen. In
dem Kommuniqué geht die FARC-EP auf über 50 Todesfälle in den politischen und
sozialen Bewegungen ein, die während der Zeit des Friedensprozesses zu Stande
gekommen sind. Hinzu kommen willkürliche Verhaftungen von Führungspersonen und
Einschüchterungen. Dies beweist die repressive Haltung der Regierung gegenüber Oppositionspolitik.
Trotzdem will man sich zuversichtlich und optimistisch
zeigen, denn es gibt eine wachsende Zahl von KolumbianerInnen, die ihren Unmut
zum Ausdruck bringen. Sie demonstrieren gegen die kolumbianische Oligarchie und
ihren Militarismus. Auch auf die undemokratische Politik der Absetzung von
Bogotás Bürgermeister Petro wird in einem Kommuniqué des Comandante Ricardo
Téllez von der Friedensdelegation eingegangen. Die Menschen verteidigen ihre
Demokratie, in dem sie für Petro und für ihre Rechte auf die Straße gehen. Und
weil die Politik so korrupt ist und die Interessen einiger weniger dunkler
Gestalten vertritt, machen sie auf die Notwendigkeit einer verfassunggebenden
Nationalversammlung aufmerksam, die einen wichtigen Teil in den politischen
Zielen der FARC-EP einnimmt.