04 Dezember 2013

Demokratische Medien?



Inmitten der Friedensgespräche üben sich Regierungsvertreter, Militärs und die Medien in einem Wettbewerb der Diffamierung der FARC-EP. Da werden wieder einmal Computer bei Kämpfen beschlagnahmt, auf der angeblich brisantes Material, wie Attentatspläne und Drogenkriminalität zu finden ist. Dass Medienträger durch Militär und Geheimdienst verfälscht und manipuliert worden sind, haben unlängst im Zuge der Ermittlungen gegen die Ex-Senatorin Piedad Córdoba internationale Menschenrechtsorganisationen und Ermittlungsbehörden festgestellt. Da werden scheinbare Anschlagspläne aufgedeckt, die vom blutrünstigen rechtskonservativen Ex-Präsidenten Uribe höchstpersönlich in sämtlichen Talkshows präsentiert werden. Und ausgerechnet jener Ex-Präsident, dem Verbindungen zu Drogenhändlern und Paramilitärs nachgewiesen wurden, sowie die regierungstreuen Hetzmedien Caracol und RCN, übertrumpfen sich gegenseitig in Mitteilungen über fingierte Verbindungen der FARC-EP zu Drogenbanden.

Die breite Palette der Medienlandschaft und Gegner der aufständischen Bewegung versucht alles Mögliche, um dem Friedensprozess und dem Bild der Guerilla in der Öffentlichkeit zu schaden. Diese Kampagne gab es in den Monaten vor dem Abbruch der Friedensgespräche von Caguán im Jahr 2002 ebenfalls. In den Zonen mit politisch-militärischer Präsenz der FARC-EP wissen die Leute genau, was die Guerilla geleistet hat und auch immer noch erarbeitet. Das während der dreijährigen entmilitarisierten Zone Landstraßen und Brücken, wie zwischen La Sombra und La Macarena,  La Macarena und Vistahermosa, La Julia und La Uribe, Llanos del Yarí und Cartagena del Chairá sowie  Las Delicias und Guayabero entstanden sind, in der Stadt San Vicente del Caguán ein Großteil der Infrastruktur, Straßen, Wohngebiete gebaut wurden, man wichtige Artikel des täglichen Bedarfs und Lebensmittel subventionierte und die Bewohner ohne Angst zu haben durch die Straßen laufen konnten, wurde hingegen nie erwähnt.

Auch heute noch versucht die FARC-EP im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die Interessen der Menschen zu vertreten. Auf dem Land gibt es Gesundheitsbrigaden, die in den abgelegenen Regionen die Leute medizinisch versorgen sowie Impfungen und Operationen vornehmen. Es werden Bücher und kulturelle Güter an die Leute verteilt, an Bauern günstige Kredite vergeben, politische und kulturelle Veranstaltungen angeboten, mittels der Präsenz der Guerilla Korruption der lokalen Parteibonzen verhindert und die Gelder in der Allgemeinheit dienende  Projekte investiert. Es werden in den Gegenden, wo der Staat nicht präsent ist Schutz- und Justizfunktionen wahrgenommen, um besonders die Bauern vor paramilitärischem Terror zu schützen. Diese und weitere Aktionen der Guerilla werden natürlich nicht gezeigt, zerstören sie doch das langgehegte Bild der Drogenterroristen. Und selbst innerhalb der aufgeklärten Schichten bekommt man ungläubige Blicke über die Arbeit der FARC-EP, so tief sitzen schon die Propagandabilder der Gegner.