21 Januar 2013

Ende des Waffenstillstands

In einem neuen Kommuniqué des Sekretariats des Generalstabs der FARC-EP, dem höchsten Organ der kolumbianischen Guerilla, wird vermeldet, dass der Waffenstillstand der FARC-EP vom 20. November 2012 vollständig durch die FARC-EP eingehalten worden ist. In einer Statistik der FARC-EP über ihre militärischen Aktionen vom Zeitraum des vergangenen Jahres (20. November 2011 bis 20. Januar 2012) wird deutlich, wie schmerzhaft die Konfrontation für die staatlichen Sicherheitskräfte war. So kamen in jenem Zeitraum bei 292 kämpferischen Aktivitäten mindestens 284 Personen der Sicherheitskräfte ums Leben, mindestens 278 wurden verletzt. Von der Guerilla gab es im aktuellen Waffenstillstand nur defensiv geführte Gefechte, die von den staatlichen Sicherheitskräften provoziert worden sind.

Der einseitig verabschiedete Waffenstillstand, der von der Guerilla initiiert wurde, um den Prozess der Friedensgespräche in Havanna positiv zu gestalten, wurde durch Bombardierungen, Überfälle und Angriffe von Präsident Santos und seinem Verteidigungsminister Juan Carlos Pinzón ausgenutzt, um die Guerilla weiter zu bekämpfen. Dadurch wurde auch ein naher Frieden zu Nichte gemacht. Wiederholt machte die Guerilla die Öffentlichkeit darauf aufmerksam. Stattdessen wurden bei den militärischen Aktionen des Staates viele Guerilleros getötet, die in verschiedenen Landesteilen die einseitige Waffenruhe schamlos ausnutzten, um weiterhin einen Krieg für die Interessen der Oligarchie führen zu können.

Heute, am 21. Januar 2013, wird der Krieg weitergehen. Der weitere friedliche Weg kann nur über einen Waffenstillstand gehen, der beide Seiten betrifft. Einen weiteren einseitigen Waffenstillstand wird es von Seiten der FARC-EP aufgrund der militaristischen Haltung der Regierung nicht geben. Eine militaristische und repressive Haltung gegen jene, die für Gerechtigkeit und Veränderung kämpfen. Frieden kann nur durch tiefgreifende Veränderungen im Land erreicht werden und nur das kolumbianische Volk, vereint und mobilisiert, kann den Frieden zurückerobern. Das ist es, wofür die FARC-EP lange kämpft.